• Skip to content
  • Skip to primary sidebar

abe-entomofaunistik.de

  • Startseite
  • Metamorphosen – das Insekt als Verwandlungskünstler
  • Der Seidenspinner als Webmeister
  • Demokratie und Monarchie bei Insekten
  • Die Goldfliege, die wirklich Gold wert ist

Demokratie und Monarchie bei Insekten

Zu den interessanten Eigenschaften der Insekten gehört Ihr Verhalten in Mengen- und Massenverbänden. Bei Ameisenstaaten findet man all die Verhaltensweisen oder Verhaltensrätsel, die auch Menschen bis heute immer durchprobieren oder durchprobiert haben: Staatenbildung, Grüppchenbildung, Kasten, Klüngel, spezialisierte Arbeitsgruppen, Königreiche, Demokratien oder streng organisierte militärische Verbände. Wenn man bedenkt, dass Ameisenstaaten in manchen Regionen der Erde bis zu fünfunddreißig Prozent der gesammten Biomasse ausmachen und alle Ameisen der Erde in etwa so viel wiegen wie alle Menschen auf einem Haufen, wird klar, wie sehr diese Tiere über eine große Kompetenz des Überlebens verfügen.

Dann kommt noch hinzu, dass Ameisen schon seit einigen Millionen Jahre ihre Überlebensfähigkeit bewiesen haben. Das nötigt schon Respekt ab. Interessant ist auch die Größe der Staaten. Gerade in südlichen Regionen machen es die Ameisenstaaten oft nicht unter einigen Millionen Angehörigen. Das Gewimmel und Gekrabbel findet dabei ebenso unterirdisch wie überirdisch, auf dem Wasser, im Dschungel, auf Bäumen und in der heißen Wüste seinen Bewegungsraum. Für die nächsten 50 Millionen Jahren ist nichts sicher, aber dass die Ameisen es sein werden, die auch im Jahre 40000 nach Christus wissen, wo Barthel den Most holt, bleibt sehr wahrscheinlich. Dabei gehen die Entomofaunisten heute noch davon aus, dass immer noch nicht alle Arten entdeckt wurden.

Ameisen als Symbiose-Experten

Im Gegensatz zu uns Menschen haben staatenbildende Insekten, insbesondere die Ameisen, offenbar einen großen Instinkt für Balance, Mäßigung und ökologisches Gleichgewicht im Verhältnis zu ihrer Umwelt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Ameisenstaaten sehr genau spüren, wie stark sie anwachsen dürfen im Verhältnis zum Ressourcenangebot ihrer Umwelt. Auch wenn es sich dem normalen menschlichen Auge im Gewimmel anders darstelt – Ameisenstaaten kennen keine „Überbevölkerung“, und sie regulieren Ihren Ressourcenverbauch im Einklang mit der Regenerationsfähigkeit Ihrer Umwelt. Undgefähr so, als gäbe es innerhalb dieser Staaten eine Art Ministerium für Umweltschutz. Vielleicht resultiert dieser symbiotische Umweltschutz im Einklang mit Pflanzen, Pilzen oder manchen Blattläusen, auf die sie existenziell angewiesen sind. Wiedermal ein Verhalten, von dem der Mensch etwas lernen kann.

Copyright© 2023 · by Feast Design Co.